Geschichten von ALLAH (T) نوح عليه السلم. Nūḥ. `alaihi s-sālam FRIEDE SEI MIT IHM. co Irmgard Zingelmann

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1 Geschichten von ALLAH (T) نوح عليه السلم Nūḥ `alaihi s-sālam FRIEDE SEI MIT IHM co Irmgard Zingelmann

2 نوح Nūḥ `alaihi s-sālam عليه السلم FRIEDE SEI MIT IHM In der Zeit von Idris kannten alle Menschen ALLAH, den Erhabenen. Doch später vergaßen ihre Nachkommen Kindern) (die Kinder von den Kindern, von den ihren Schöpfer. Anstatt ALLAH (T) anzubeten, bauten Sie sich aus Holz und Steinen Figuren und machten vor diesen Figuren suğūd. Damals sagten die Menschen: Das sind unsere Götter. Nur sie können uns helfen, und nur sie können uns schaden. Deshalb beten wir sie an. ال ALLAH, der Erhabene sah und hörte alles und es gefiel IHM nicht. Da sandte ALLAH (T) einen ganz besonderen Mann, einen Gesandten, zu ihnen. Er hieß Nuh und sollte seiner Familie, seinen Freunden und Nachbarn und allen, die er traf von ALLAH (T) erzählen. Sie sollten wieder lernen, was sie vergessen hatten. 25

3 Nuh sollte alle Menschen daran erinnern, dass ALLAH (T) die ersten Menschen Adam und Hawwa, deren Kinder und Kindeskinder und auch sie selbst erschaffen hat. Sie sollten wieder lernen, dass ALLAH (T) ihnen die Sonne und den Mond, alle Sterne und auch die Erde mit ihrem Wasser, die Berge mit allen Tieren und auch alle Bäume und Pflanzen gegeben hat. Nuh sollte seinen Leuten sagen: ALLAH (T) hat euch den Verstand geschenkt, mit dem ihr denken und verstehen könnt, die Augen, mit denen ihr seht, die Ohren, mit denen ihr hört, den Mund, mit dem ihr redet und esst, die Nase, mit der ihr riecht, die Beine, mit denen ihr lauft, die Hände, mit denen ihr arbeitet. Vor allem sollten die Menschen wieder lernen, dass allein ALLAH (T) ihnen helfen kann und dass sie IHN, den Einen und Einzigen GOTT anbeten sollen. Nuh ging zu seinem Volk. Er sagte: Hört mir zu! Ihr baut euch Götzen. Dann werft ihr euch vor ihnen nieder und betet sie an, als wären es echte Götter. Mein Volk, hört mir zu! ALLAH (T) hat euch erschaffen und gibt euch alles, was ihr braucht. ALLAH (T) macht für euch die Erde fruchtbar. Nur ER lässt es regnen, damit das Korn auf den Feldern wächst und die Bäume Früchte tragen. 26

4 ALLAH (T) lässt die Vögel am Himmel fliegen und die Fische im Meer schwimmen. Glaubt fest an ALLAH, den EINEN und betet IHN an. Hört auf damit, die Götzen anzubeten! Sie können euch nicht helfen und auch nicht schaden! Mein Volk! ALLAH (T) hat mich zu euch geschickt. ER hat zu mir gesagt: 'Warne dein Volk! Sie sollen MICH anbeten! Dann werde ICH ihnen vergeben.' Einige aus seinem Volk glaubten Nuh. Sie hörten damit auf, Götzen anzubeten und beteten ALLAH (T) an. Sie sagten zu Nuh: Es ist richtig, was du sagst. Die Götzen können wirklich nicht reden, sie können sich noch nicht einmal bewegen. Wie können sie Götter sein? 27

5 Doch es gab auch andere Menschen; viele von denen waren reich. Diese Leute sagten: Nein! Nein! Das sind unsere Götter! Niemals hören wir auf, sie anzubeten! Hochmütig und eingebildet sagten sie: Wer ist dieser Nuh? Ist er verrückt? Auf alle Fälle ist es falsch, was er sagt. Niemals werden wir auf ihn hören. Nuh ging zu den eingebildeten Reichen. Er sollte sie doch auf den richtigen Weg führen. Doch sie schimpften: Nuh! Bist du verrückt? Was soll dein dummes Gerede? Pass mal auf! Wir werden bestimmt nicht auf dich hören. Ruhig antwortete Nuh: Ich bin nicht verrückt. Weil ihr ALLAH (T), unseren Schöpfer, nicht mehr anbetet, hat mein HERR mich zu euch geschickt. Einer von ihnen fragte: Wenn es ALLAH wirklich gibt, warum hat er gerade dich ausgewählt? Du bist nicht reich und gehörst nicht zu uns. Deshalb hören wir nicht auf dich. Wenn es ALLAH gäbe, hätte er uns einen geschickt, auf den wir hören. Nuh antwortete ihm: Ich habe ein gutes Herz, und ich lüge nicht. ALLAH (T) liebt gute und 28

6 aufrichtige Menschen. Hört auf mich, dann liebt euch ALLAH (T) auch und ihr dürft ins Paradies. Versteht doch, was ich sage! ER hat euch erschaffen. ER lässt euch leben und sterben, und ER lässt euch wieder lebendig werden am Tag der Auferstehung. Einer sagte: Hör mal Nuh! Du willst, dass wir ALLAH anbeten. Wir könnten es uns überlegen. Aber dann musst du alle Armen bei dir wegschicken. Wir Reichen wollen unter uns bleiben. Nuh erwiderte: Was haben euch die Armen getan? Es sind gute und aufrichtige Menschen. Ich darf sie nicht wegschicken, denn ALLAH (T) liebt sie. Daraufhin antworteten sie: Wenn das so ist, verschwinde und lass dich nicht wieder bei uns blicken! Sprich nie mehr mit uns über ALLAH. Doch Nuh ging immer wieder zu seinen Leuten und warnte sie: Hört doch her! Ich habe Angst um euch! Ihr werdet ALLAH (T) zornig machen und ER wird euch dann bestrafen. Ich bin einer von euch. Hört, was ich sage. Dieses Mal antwortete keiner auf Nuh. Keiner hatte ihm zugehört. 29

7 Nuh warnte weiter: Respektiert euren HERRN. ER ist der Reichste aller Reichen, denn ER hat den Reichtum erschaffen. ER hat auch euch erschaffen und gibt euch alles, was ihr braucht. Eure Kinder kommen von IHM. Ihr seid gesund, weil ALLAH (T) euch gesund macht. Ihr seid nur stark, weil ALLAH (T) euch stark macht. Doch sein Volk blieb stur. Sie wollten Nuh nicht sehen und zogen die Kleidung über ihre Augen. Sie wollten Nuh nicht hören und stopften sich die Finger in ihre Ohren. Doch Nuh ließ sich nicht entmutigen. Er hatte ja einen Auftrag von ALLAH (T). Immer und immer wieder ging er zu seinem Volk und rief laut: Ich habe Angst um euch! Es wird ein schrecklicher Tag kommen, der yaum al-qiyāma und ihr werdet schlimm bestraft werden. Hört auf mich und macht, was ich euch sage, sonst ist es zu spät. Macht ALLAH (T) nicht zornig. ER wird euch schrecklich bestrafen! Böse blickten die Menschen den Gesandten ALLAHs an und sagten: Nuh! Du hast uns doch schon vor der schrecklichen Strafe deines Herrn gewarnt. Lass die Strafe doch kommen, wenn du es kannst. Wenn du aber noch einmal kommst und uns nervst, werden wir dich mit Steinen davonjagen. 30

8 Sie trafen sich und berieten, was zu tun sei. Dann verkündete ihr Anführer: Wir hören nicht damit auf, unsere Götter wadda, suwā a, yaġūta, na`ūqa und nasra anzubeten. Verzweifelt und sehr, sehr traurig ging Nuh nach Hause. Er erhob seine Hände und klagte ALLAH, dem Erhabenen sein Leid: Mein HERR! Ich habe Tag und Nacht mit meinen Leuten gesprochen, damit sie wieder gut werden, und DU ihnen verzeihst. Doch sie wollten mir nicht zuhören. Mein HERR! So oft bin ich zu ihnen gegangen. Ich habe sie ermahnt. Ich habe zu ihnen gesagt, dass alles von DIR kommt, dass sie DIR für alles danken sollen, was sie haben und auch, dass sie DICH anbeten sollen. Ich habe sie auch vor DEINER Strafe gewarnt. Doch die meisten von ihnen haben nicht auf mich gehört und haben weiter ihre Götzen angebetet. Mein HERR! Lasse keine schlechten Menschen auf DEINER wunderschönen 31

9 Erde leben. Sie haben es nicht verdient. Wenn DU sie auf der Erde lässt, werden sie schreckliche Dinge tun. Sie werden weiter die falschen Götzen anbeten und nicht DICH. Mein HERR! Verzeihe mir und meinen Eltern und jedem, der DICH liebt und anbetet. Bitte, lass die schlechten Menschen nicht weiter Schlechtes tun. ALLAH, der Erhabene, erhörte Nuhs Du`ā und antwortete: Nuh! Sei nicht mehr traurig! ICH werde alle vernichten: Außer dir, deiner Familie und den guten Menschen, die bei dir sind, wird keiner überleben. Baue ein sehr, sehr großes Schiff, eine Arche. Dann warte, was passiert. Nuh wusste nicht, wie man ein Schiff baut, doch ALLAH (T) lehrte es ihn. Im Wald fällte Nuh Bäume und machte aus den Baumstämmen Bretter. Dann setzte er sie so zusammen, wie ALLAH (T) es ihn gelehrt hatte. Es war eine schwere Arbeit, und er hatte viel zu tun. Oft kamen Leute vorbei. Sie lachten ihn aus und sagten: Was ist denn mit dir passiert? Bist du jetzt unter die Schiffsbauer gegangen? Bekommst du mehr dafür, wenn du ein Schiff baust, als wenn du ein Redner bist? Nuh antwortete ihnen: Wartet, bald werdet ihr schon sehen, was kommt. 32

10 Doch seine Leute lachten nur und riefen: Ein Verrückter! Haben wir es nicht schon früher gesagt, Nuh ist ein Verrückter! An einem Tag sagt er, dass er ein Prophet ist, und am nächsten Tag ist er unter die Schiffsbauer gegangen und baut ein Schiff. Nuh baute lange an dem großen Schiff. Als es fertig war, war er 950 Jahre alt. Da befahl ihm ALLAH (T): Suche von allen Tierarten ein Paar, ein Männchen und ein Weibchen, und bringe sie auf das Schiff. Wenn du das gemacht hast, sollen alle guten Menschen auch auf das Schiff gehen! Sogleich begann Nuh die Tiere einzufangen. Er brachte sie auf sein Schiff. Dann folgten die guten Menschen. ALLAH (T) wollte eine große, eine gewaltige Flut, die Sintflut schicken. Die ganze Erde sollte überschwemmt werden. 33

11 Jedes Tier hatte seinen Platz. Auch Futter und Wasser für die Tiere vergaß Nuh nicht. Körner Früchte Gemüse Nüsse Als alles auf dem Schiff verstaut war, gingen alle guten Menschen, Nuhs Familie und er selbst auf sein Schiff. Doch, seine Frau und sein Sohn wollten nicht mitgehen. Nuh schloss die Türen und die Fenster, so wie es ALLAH (T) gesagt hatte. Ein gewaltiger Sturm kam auf. Der Himmel verdunkelte sich. Es blitzte, es donnerte, und es begann zu regnen. Es war ein furchtbarer Regen. Bald liefen die Flüsse über und überschwemmten das Land. Als die Kuffār das sahen, erschraken sie sehr. Sie wollten vor dem Wasser fliehen und rannten so schnell sie konnten zu einem Berg. Dort glaubten sie sich sicher. Durch das Wasser wurde das Schiff hochgehoben. Es neigte sich in alle Richtungen, aber blieb stabil im Wasser liegen. 34

12 Nuh sah aus einem Fenster. Er sah seinen Sohn auf einen Berg zurennen und schrie so laut er konnte: Schnell mein Sohn, komme auf das Schiff! Bleibe nicht bei den Kuffār! Ich gehe auf den hohen Berg. Dort oben bin ich vor dem Wasser sicher, antwortete sein Sohn. Nuh gab nicht auf. Er wollte unbedingt seinen Sohn retten. So laut er konnte schrie er: Nichts, auch nicht der höchste Berg, kann dich vor der Strafe ALLAHs retten! Komm schnell auf das Schiff! In diesem Moment kam eine riesige Welle. Die Welle riss Nuhs Sohn mit sich und er ertrank in der Flut. 35

13 Der Regen wurde immer stärker. Von den riesigen hohen Wellen wurde das Schiff hin und her geworfen. Tage und Nächte vergingen. Das Wasser stieg und stieg bis alle Lebewesen in der großen Flut ertrunken waren. Dann sprach ALLAH, der Erhabene: Erde, nimm das Wasser auf! Himmel, höre auf zu regnen! Sofort hörten Regen, Blitz und Donner auf. Plötzlich war es ganz still und erste Sonnenstrahlen brachen hervor. Alles Wasser floss zurück in die Meere, die Seen, die Flüsse und versickerte im Boden. Am hohen Berg al-ğūdī blieb das Schiff stehen. Bis jetzt waren noch alle Fenster und Türen fest verschossen. Ganz dunkel war es auf dem Schiff. Nuh merkte, dass sein Schiff sich nicht mehr bewegte. Er öffnete ein Fenster und sah das Wasser abfließen. Durch das geöffnete Fenster drangen erste Sonnenstrahlen. Nuh und seine Freunde dankten ALLAH, dem Erhabenen: Wir danken DIR, ALLAH. Al-hamdu lillah, DU hast uns gerettet! 36

14 Weil die Menschen und die Tiere so lange auf dem Schiff bleiben mussten, wurden jetzt alle unruhig. Sie riefen: Nuh! Öffne die Türen! Öffne die Türen! Doch Nuh wollte warten. Er wollte ganz sicher sein, dass die große Sintflut wirklich vorbei war. Nach einer Weile sah er, dass die Erde getrocknet war. Er öffnete die Türen. Endlich konnten alle ins Freie. Zuerst wurden die wilden Tiere freigelassen. Sie liefen schnell weg und die zahmen Tiere folgten. Dann erst verließen Nuh und die anderen vorsichtig das Schiff. Wie schön war es, die warme Sonne auf der Haut zu spüren. Nuh setzte sich zusammen mit seiner Familie und seinen Freunden hin. Er schaute in die Runde und sah den Platz seines Sohnes leer. Tränen liefen über sein Gesicht. 37

15 Mit unendlich trauriger Stimme sagte Nuh zu ALLAH (T): Mein HERR! DU hast meinen Sohn nicht gerettet. Er gehörte doch zu meiner Familie und DU hast mir versprochen, dass alle von meiner Familie gerettet werden! Mein HERR! Bringe mir meinen Sohn zurück! Mein HERR, DU weißt doch mehr als alle Menschen. ALLAH (T) antwortete ihm: Nuh! Aber bedenke doch, er gehörte zu den Kuffār. Da erkannte Nuh, dass er einen Fehler begangen hatte. Er hätte kein Du`ā' für seinen Sohn sprechen dürfen. Sein Sohn gehörte nicht zu ihm. Nuh bat ALLAH (T) um Verzeihung. ALLAH (T) vergab ihm und sprach: Nuh! Lebe du, deine Kinder, die Kinder deiner Kinder und deren Kinder nun in Frieden auf der Erde. Legt Felder an und baut Häuser! 38